
Konzerttermine
Frühjahr / Sommer 2015
- 25. Januar 2015
- 22. Februar 2015
- 22. März 2015
Coco Chanel - Künstlerin, Ikone, Freundin
Sonntag, 25. Januar 2015, 17:00 Uhr
Ensemble Tityre
Annette Hermeling (Flöte), Katharina Apel-Scholl (Oboe), Bettina Pfeiffer (Klavier),
Katja Geist (Sprecherin), Texte: Ute Arndt
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Ensemble Tityre
benannt nach einer Komposition Albert Roussels für Flöte und Klavier – war ursprünglich ein Duo: Annette Hermeling (Flöte) und Bettina Pfeiffer (Klavier), die beide an der Musikhochschule Detmold/Münster studierten und dort ihre künstlerische Reifeprüfung ablegten, traten seit 1994 zusammen auf. Für ihre Idee, ein Programm nur mit Werken von Komponistinnen zu entwickeln, konnten sie zwei weitere Frauen begeistern: die Oboistin Judith Lehrig-Stampa, die ebenfalls an der Musikhochschule Detmold/Münster studierte und die Autorin und Sprecherin Sabine Schönfeldt. Das Programm „Weibermusik“ wurde aus der Taufe gehoben. Die Frage, wie man die Wahrnehmung für die unbekannten Werke der Komponistinnen sensiblisieren könnte, führte zu der Idee, berührende Augenblicke aus ihren Lebensgeschichten herauszugreifen und als szenischen Moment darzustellen. Aus unbekannten Namen werden so vorstellbare Gestalten, aus der einst abfällig und undifferenziert benannten „Weibermusik“ unterscheidbare Persönlichkeiten mit charakteristischen Werken. „Weibermusik“ erfreut sich einer großen Beliebtheit beim Publikum. Seit 1997 tourt das Ensemble mit diesem Programm erfolgreich durch Deutschland.
Weitere Programme entstanden. Für das Heine-Haus in Hamburg entwickelte das Ensemble zwei Produktionen, die die Literatinnen Rahel Varnhagen und Else Lasker-Schüler porträtieren.
Da das Ensemble in seiner musikalischen Besetzung wie prädestiniert für die impressionistischen Werke Frankreichs ist, lag die Idee nahe, ein Programm mit Kompositionen dieser Zeit zu entwickeln: „L’après midi à Paris“ entstand, eine Konzertlesung, in der den atmosphärischen Klängen jener französischen Kompositionsepoche die schrillen, surrealistischen und aufrührerischen Töne der Literatur der gleichen Zeit zur Seite gestellt werden. Das fin de siècle hat seine Signatur aber auch durch einen Literaten erfahren, dessen Werk zu lesen einer Lebensaufgabe gleichkommt: Marcel Proust. Seiner „Suche nach der verlorenen Zeit“ hat das Ensemble ein Programm gewidmet, das „Eine Liebe von Swann“ in einer Anfang und Ende dieser Liebe gegenüberstellenden Montage präsentiert.
Nicht zuletzt auch, weil der kurzweilige Wechsel zwischen Text und Musik bei Publikum und Kritik immer wieder begeistert aufgenommen wurde, begab sich das Ensemble auf die Suche nach Themen, in denen das Zusammenspiel dieser beiden Ausdrucksgattungen noch mehr aufeinander abgestimmt werden könnte. Das erste Stück entstand, in dem sowohl die Musik (Kompositionen nordeuropäischer Herkunft) als auch der Text einen dramaturgischen und motivischen Bogen spannen: „Astrid Lindgren – Wanderin zwischen den Welten“. Geburtsstunde dieses Programms war der Tod der berühmten Kinderbuchautorin im Januar 2002. Das Ensemble hatte den Wunsch, der Meisterin der Einfachheit eine Hommage zu widmen. Im Februar 2003 wurde das Stück „Astrid Lindgren – Wanderin zwischen den Welten“, das die 90-jährige Schwedin im Gespräch mit sich selbst zeigt, mit großen Erfolg auf Schloss Elmau uraufgeführt.
Inspiriert von diesem Erfolg entstand kurz darauf "Hans-Christian Andersen - Ein Menschentraum", ein Programm, in dem Andersens Leben und die Sagen Peer Gynts einander lebendig gegenüber gestellt werden. Ausschnitte aus Griegs Peer Gynt-Suite übernehmen hier die motivische Führung. Dass Text und Musik sich in den konzertanten Lesungen (Marcel Proust; Rahel Varnhagen; „L’après midi à Paris“) und in den Inszenierungen („Weibermusik“; „Mein Herz: Niemandem! – Else Lasker Schüler“; „Astrid Lindgren – Wanderin zwischen den Welten“ und „Hans-Christian Andersen“) nicht bloß begleiten und abwechseln, sondern eine gleichrangige Rolle spielen und aufeinander Bezug nehmen, ohne dabei an Autonomie zu verlieren, ist das Kennzeichen des Ensemble Tityre.
Seit 2007 hat die freischaffende Hamburger Schauspielerin, Synchronsprecherin und Sängerin Katja Geist als Nachfolgerin von Sabine Schönfeldt die Rolle der Sprecherin des Ensembles übernommen und sorgt für den lebendigen Dialog zwischen gesprochen-gespieltem Wort und Musik.
Violinsonaten aus drei Jahrhunderten
Sonntag, 22. Februar 2015, 17:00 Uhr
Noé Inui (Violine)
Mario Häring (Klavier)
Noé Inui (Violine)
ist ein echter Weltenbürger - als Sohn einer griechischen Mutter und eines japanischen Vaters lebt er seit 2006 in Düsseldorf. Er erhielt seinen ersten Geigenunterricht im Alter von sechs Jahren. Nach Abschluss seines Studiums an den Konservatorien von Brüssel, Paris, Karlsruhe und Düsseldorf nimmt er weiterhin regelmässig Unterricht bei den Mentoren Ulf Hölscher und Rosa Fain. Noé Inui hat bei vielen internationalen Wettbewerben zahlreiche Preise gewonnen. Seine letzte grosse Auszeichnung erhielt er beim “Verbier Festival 2012″, wo er den renommierten “Prix d’Honneur, Prix Julius Bär” erhielt, der für einen aussergewöhnlich talentierten Musiker bestimmt ist. Aufgrund dieses Preises konnte Noé u.a. 2013 auf dem Festival von Verbier sein Récital-Début geben. Eine weitere Auszeichnung erhielt Noé 2005 mit dem besonderen Preis für junge Talente bei dem Internationalen Geigenwettbewerb “Jean Sibelius” in Helsinki. Des Weiteren ist er auch Preisträger der “Young Concert Artists Series” in New York (2009) und 2011 gewann er den “Gina-Bachauer-Preis” in Griechenland. Seit 2014 ist er Stipendiat der Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung.
2010 gab Noé Inui im Rahmen der “Young Concert Artists Series” sein Debut in New York (Merkin Hall) und in Washington DC. In den Jahren 2011-13 war er auf Tournee und gab Konzerte und Reziatle in wichtigen Konzertsälen in Boston und in New York. Seit 2011 macht Noé Inui jedes Jahr eine Tournee durch Japan, wo er als Solist mit der Philharmonie von Nagoya und dem Japan Philharmonic Orchestra auftritt und verschiedene Rezitale gibt. 2012 gab er sein Debut in Tokio mit der Japan Philharmonic (unter der Leitung von Maestro Lazarev) mit dem Mendelssohn-Violnkonzert. 2013 spielte er das Tschajkowskij-Violinkonzert mit der Japan Philharmonic in der berühmten Santory Hall in Tokio. Im April 2014 debütierte er im Megaron in Athen mit dem Doppelkonzert von Brahms (mit Martti Rousi) zusammen mit dem Athener Staatsorchester. Unmittelbar danach führte er zusammen mit dem niederländischen Staatsballet (Amsterdam) achtmal das Beethoven-Violinkonzert im Amsterdamer Muziektheater auf als Begleitung von “Shape”, einem der Dutch Doubles-Ballets des Choreographen Jorma Elo.
In Europa tritt Noé Inui immer wieder als Solist mit renommierten Orchestern und Dirigenten auf. In Deutschland spielt er regelmässig mit dem Braunschweiger Staatsorchester und dem Stuttgarter Kammerorchester. Abgesehen von Deutschland ist er auch in der Schweiz, in Österreich, Holland, Belgien, Luxemburg, Frankreich, Spanien, Griechenland und Finnland aufgetreten. In Übersee hatte er Auftritte in den USA, in Japan, Brasilien und Argentinien. Kammermusik – ein Genre, das ihm ebenso vertraut ist – spielte Noé Inui mit Karin Lechner, Julien Quentin, Martha Argerich und Leonidas Kavakos. Des Weiteren arbeitet er als Duo eng zusammen mit dem griechischen Pianisten Vassilis Varvaressos. Im Dezember 2013 gab das Duo sein Début im Rahmen der Kammermusikkonzerte im Megaron. Sie spielten kürzlich im Concertgebouw Amsterdam und sie werden in der Saison 2014/15 an verschiedenen Konzertstätten in Japan, Deutschland, Belgien (Bozar, Brüssel) und in den Niederlanden (u.a. in der Nieuwe Kerk, Den Haag) zu hören sein.
Mit dem deutschen Cellisten Benedict Kloeckner und dem Pianisten Vassilis Varvaressos bildet Noé Inui das erfolgreiche Trio Bell’Arte. Von 2005 bis 2012 war er Mitglied des in Brüssel ansässigen Trios Carlo van Neste.
Sein Spiel vereint enormes technisches Können und einen grossen Empfindungsreichtum. Sein Interesse an moderner Musik eröffnet ihm ein weiteres Feld für sein Geigenspiel, das Strenge, Virtuosität und Kraft mit grosser Sensibilität verbindet.
2010 machte er für Mercury Aufnahmen in Japan und wird diese Zusammenarbeit fortsetzen. Er hat auch drei CDs mit dem Trio Carlo van Neste aufgenommen.
Noé Inui spielt auf einer Tomasso Balestrieri (Mantua) von 1764.
Mario Häring (Klavier)
wurde im November 1989 in Hannover geboren und wuchs in Berlin auf. Aus einer deutsch-japanischen Musikerfamilie stammend, machte er bereits im Alter von drei Jahren erste Erfahrungen auf der Geige und am Klavier und erhielt 1994 seinen ersten Klavierunterricht. Noch vor seinem Abitur lernte er als Jungstudent bei Professor Fabio Bidini im Julius-Stern-Institut der Universität der Künste Berlin sowie an der HMTM Hannover unter Prof. Karl-Heinz Kämmerling. Bei Prof. Kämmerling und Prof. Lars Vogt absolvierte Mario Häring auch den Bachelorstudiengang Klavier und befindet sich seit 2014 im Master-Studium für Klavier an der HMTM Hannover.
Musikalische Impulse erhielt er bei zahlreichen Meisterkursen, u.a. bei Paul Badura-Skoda, Pascal Devoyon, Anatol Ugorski, Walter Blankenheim und Andras Schiff. Zusätzlich nimmt er regelmäßig an Intensivkursen der Internationalen Musikakademie im Fürstentum Liechtenstein teil, dessen Stipendiat er seit 2011 ist. Weiterhin ist Mario Häring Stipendiat der Deutschen Stiftung Musikleben und der Osar und Vera Ritter-Stiftung. Seit 2014 ist Mario Häring zusammen mit dem Geiger Noé Inui Stipendiat der Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung.
Seit 1995 gewann Mario Häring sowohl im solistischen wie auch im kammermusikalischen Bereich 16 erste Preise. Nach seinem Orchesterdebüt in der Berliner Philharmonie mit den Berliner Symphonikern 2003 mit Schostakowitschs 2. Klavierkonzert folgten weitere Konzerte mit Orchester, die ihn u.a. in die Philharmonie Konstanz, das Tokyo Metropolitan Theater, Tokyo Bunka Kaikan und fünf weitere Male in die Berliner Philharmonie führten.
Seine Konzerttätigkeit führt ihn immer wieder in renommierte Säle, wie die Berliner Philharmonie, das Konzerthaus Berlin, die Laeiszhalle Hamburg und die Suntory Hall in Tokyo. Er war Gast bei bedeutenden Festivals wie dem Braunschweig Classix Festival, den Schwetzinger Festspielen, dem Internationalen Steinway Festival, dem Schleswig-Holstein Musikfestival, dem Lucerne Festival „Ark Nova“ in Matsushima und dem Kammermusikfestival “Spannungen” in Heimbach. Konzertengagements ließen ihn bereits in Japan, China, Namibia, Italien, Spanien, Liechtenstein, der Schweiz und Finnland auftreten.
Neben Engagements mit Orchestern und als Solist widmet sich Mario Häring auch immer wieder der Kammermusik. Die Begeisterung dafür teilt er unter anderem mit dem Geiger Noé Inui, mit dem er bereits mehrfach in Japan auftrat. Als Duo erhielten sie 2014 ein Stipendium der Werner Richard - Dr. Carl Dörken Stiftung.
Seine Vielseitigkeit stellt Mario Häring auch auf seiner ersten CD „Russian Moments“ unter Beweis, auf der er ausdrucksstarke Interpretationen von Werken Rachmaninows, Prokofjews und Kapustins liefert.